



Adliger Habitus
Stärke, Treue, Großzügigkeit und Mäßigung - diesem Kodex muss der Ritter folgen.Vor der Zeit der Ritterlichkeit richteten sich jene, die ein ehrenhaftes Leben führen wollten, an das ungeschriebene Gesetz des „Habitus“. Dieser betrachtete die Tugenden der Loyalität, Gnade, Stärke, Großzügigkeit und Ehre als zentrale Werte des Adels. Viele seiner Ideale wurden im Rolandslied postuliert, einem altfranzösischen Versepos, das von der entscheidenden Schlacht von Roncesvalles 778 n. Chr. handelt. Das Gedicht erzählt, wie die Nachhut eines fränkischen Heeres unter Karl dem Großen abgeschnitten wird und tapfer kämpft, bis der König sicher entkommen kann. In dem Werk repräsentiert die Figur des Grafen Oliver, Freund Rolands, die Tugenden des Habitus durch seine Tapferkeit, Klugheit und Weisheit als wahrhaftiger „Prud’homme“. Als kluger oder vorsichtiger Mann verkörpert er das Ideal eines Edelmanns. Die Geschichte bildet den Grundstein des klassischen, mittelalterlichen Ritterideals.

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